Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind zentrale Themen unserer Zeit. Gitsch Aichberger, Geschäftsführerin des Umweltbundesamts, spricht darüber, wie wissenschaftlich fundierte Umweltkommunikation die Gesellschaft zum Handeln bewegen kann. Wie erreicht man Menschen mit komplexen Themen? Welche Rolle spielt das Umweltbundesamt als Impulsgeber für eine nachhaltige Zukunft? Antworten darauf gibt dieses Interview.

Das Umweltbundesamt als Impulsgeber für Nachhaltigkeit
Das Umweltbundesamt ist Österreichs größte ExpertInnenorganisation für Umweltfragen. Mit rund 650 FachexpertInnen liefert es wissenschaftliche Daten, analysiert Umwelttrends und arbeitet eng mit Politik und Verwaltung zusammen, um nachhaltige Rahmenbedingungen zu gestalten.

Laut Aichberger besteht eine der größten Herausforderungen darin, nicht nur den Zielzustand einer nachhaltigen Gesellschaft zu definieren, sondern auch Wege dorthin aufzuzeigen. Die Transformation erfordert nicht nur technologische Lösungen, sondern auch soziale und wirtschaftliche Anreize, um Menschen zu Verhaltensänderungen zu motivieren.

Erfolgreiche Kampagnen: Wie erreicht man Menschen?
Aichberger bringt viel Erfahrung aus NGOs, Medien und der Privatwirtschaft mit und betont, dass erfolgreiche Kampagnen relevant und lebensnah sein müssen. Ein herausragendes Beispiel ist die Mutter Erde-Kampagne des ORF zur Lebensmittelverschwendung. Durch 400 Programmpunkte in einer Woche wurde das Thema breitflächig diskutiert und die Botschaft nachhaltig verankert.

Zentral für erfolgreiche Kampagnen ist laut Aichberger eine strategische Kombination aus Fakten und Emotionen. Inhalte müssen zugänglich und inspirierend sein, um das Bewusstsein zu schärfen und konkrete Verhaltensänderungen anzustoßen.

Kommunikation als Hebel für den Wandel
Das Umweltbundesamt setzt auf wissenschaftlich fundierte Kommunikation, erkennt aber auch den Bedarf an verständlichen, emotionalen Erzählweisen. Fakten allein reichen nicht, um Menschen zu erreichen. Storytelling und visuelle Inhalte wie Videos helfen, komplexe Umweltfragen greifbar zu machen.

Aichberger betont die Bedeutung glaubwürdiger Informationsquellen in Zeiten von Fake News. Institutionen wie das Umweltbundesamt spielen eine essenzielle Rolle dabei, verifizierte Fakten bereitzustellen und wissenschaftliche Skepsis mit Transparenz zu begegnen.

Ausblick: Die Vision einer nachhaltigen Zukunft
Trotz aktueller Herausforderungen ist Aichberger optimistisch. Sie glaubt, dass der gesellschaftliche Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit möglich ist, wenn Menschen Verantwortung übernehmen und aktiv handeln. Jeder Einzelne kann durch bewusste Entscheidungen zur Transformation beitragen.

Fazit
Das Umweltbundesamt spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Entwicklung Österreichs. Erfolgreiche Kommunikation ist der Schlüssel, um Wissen zu vermitteln, Bewusstsein zu schaffen und die Gesellschaft zum Handeln zu bewegen. Aichbergers Vision: eine Welt, in der Umweltbewusstsein selbstverständlich ist und nachhaltige Entscheidungen zur Normalität werden

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