Mit diesem Satz bringt Leonore Gewessler – ehemalige Klimaschutzministerin, heute Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen – auf den Punkt, wie gesellschaftlicher Wandel funktioniert: durch Sprache, Verständigung, Zuhören und das Übersetzen von Werten in konkrete Maßnahmen.
1. Veränderung entsteht im Dialog – nicht auf der Bühne
Gewessler beschreibt Politik als ständigen Aushandlungsprozess. Demokratie bedeutet für sie: Menschen mit unterschiedlichen Interessen verhandeln Lösungen, Schritt für Schritt. „Das Verhandeln hört nie auf.“ Wesentlich dabei ist Nähe. Keine Bühne, kein Mikrofon, kein Slogan – sondern ein Tisch, ein Gespräch, echtes Zuhören. Für sie ist Zuhören kein PR-Tool, sondern ein politischer Akt. Anliegen aus diesen Gesprächen werden wieder in konkrete Politik übersetzt.
2. Eine Kampagne muss verstanden werden
Gute Kommunikation ist für Gewessler nicht primär laut, sondern klar. Komplexe Themen wie Wärmewende, Klimaschutz oder Bodenschutz müssen so erklärt werden, dass sie „im Herz, im Hirn und im Bauch landen“.
Erfolg zeigt sich nicht nur in Zahlen (z. B. sinkende CO₂-Emissionen), sondern darin, ob Menschen den Nutzen spüren:
Klimaticket steht für Freiheit und leistbare Mobilität.
Pfandsystem steht für Verantwortung und Alltagstauglichkeit.
Bodenschutz steht für das Konkrete: Bleibt die Wiese neben dem Elternhaus eine Wiese – oder wird sie ein Parkplatz?
Politische Maßnahmen werden damit zu Geschichten, nicht nur zu Paragrafen. Das ist Change-Kommunikation im praktischen Sinn.
3. Emotion ist kein Trick – sie ist der Motor
Gewessler grenzt sich klar von einer Politik der Angst ab. Rechtspopulistische Kommunikation beschreibt sie als „Problembewirtschaftung“: Probleme groß machen, ohne Lösungen anzubieten.
Ihr Gegenansatz: Lust auf Veränderung machen. Hoffnung statt Angst. Verantwortung statt Zynismus. Sie argumentiert: Menschen handeln, wenn sie spüren, dass Veränderung möglich ist – für sie selbst, ihre Kinder, ihre Zukunft.
Das ist emotionale Führung: nicht Drohung, sondern Ermutigung.
4. Kommunikation verteidigt Demokratie
Eine der schärfsten Warnungen im Gespräch: Demokratie bricht dort, wo es keine gemeinsame Faktenbasis mehr gibt. Gewessler sieht Desinformation und Fake News als echte Systemgefahr. Wenn wir uns nicht mehr auf grundlegende Realität einigen können, ist kein Kompromiss mehr verhandelbar. Genau deshalb versteht sie Kommunikation als demokratische Infrastruktur.
5. Social Media ist keine Kür, sondern Pflicht
Gewessler sagt klar: Wirksame Veränderung ist heute ohne Social Media nicht mehr möglich. Viele Menschen – besonders junge – informieren sich fast ausschließlich digital. Politische Kommunikation muss daher dort stattfinden, wo Aufmerksamkeit wirklich ist. Aber: Diese digitalen Räume müssen wieder dialogfähig werden. Nicht nur zuschreien, sondern wieder sprechen.
6. Haltung schafft Glaubwürdigkeit
Gewessler betont, dass politische Kommunikation nur dann trägt, wenn sie glaubwürdig ist. Das heißt: unter Druck standhalten. Beim EU-Naturschutzgesetz etwa blieb sie trotz massivem Gegenwind bei ihrer Linie. Für sie ist das keine Inszenierung, sondern Verpflichtung gegenüber der nächsten Generation: „Ich will sagen können, ich habe alles getan.“
Das zeigt ihr Verständnis von Führung: Verantwortung übernehmen, wenn andere müde werden.
Fazit: Veränderung durch Kommunikation
Leonore Gewessler beschreibt Wandel als kommunikative Aufgabe. Politik passiert nicht erst nach der Kommunikation – sie passiert in der Kommunikation.
Ihre Formel für wirksame Change-Kommunikation lautet:
Verständlich erklären. Komplexes greifbar machen.
Zuhören. Menschen ernst nehmen, bevor man für sie spricht.
Hoffnung anbieten. Mut statt Müdigkeit.
Oder in ihren Worten: Jede einzelne Handlung zählt. Veränderung ist möglich – wenn wir darüber sprechen, einander zuhören und gemeinsam Verantwortung übernehmen.
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Julia Herr und wie sie Politik mit Haltung macht
byMartin Aschauer
In dieser Folge spreche ich mit Julia Herr, Nationalratsabgeordnete der SPÖ und eine der prägenden Stimmen für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz in Österreich.
🗣️ Themen der Folge:
Warum Emotionen in der politischen Kommunikation unverzichtbar sind
Wie Haltung und Authentizität Vertrauen schaffen
Kritik an der zunehmenden Abhängigkeit von Agenturen in der Politik
Social Media als direkter Draht zu den Menschen
Die Balance zwischen Zuspitzung und inhaltlicher Tiefe auf TikTok & Co.
Durch Öffentlichkeitsarbeit Einstellungs- und Verhaltensveränderungen erzeugen. Inspiriert von Podcasts wie „Erklär mir die Welt“, „Frühstück bei mir“ oder „Gemeinsam besser“ spreche ich intim und persönlich mit Changemakern, die Menschen durch Kommunikation inspirieren Großes zu leisten. Podcast-Archiv: Unsere bisherigen Gäste 🎙️ Entdecken Sie spannende Gespräche mit Expert:innen aus Wirtschaft, Politik, Umwelt, Medien und Innovation. Klicken Sie auf…
Durch Public Relations Wirkung erzielen. Mein Name ist Martin Aschauer. Ich bin erfahrener PR- und Marketingberater und habe im Oktober 2022 Mediacampaigning Austria gegründet. Ich bringe mittels Öffentlichkeitsarbeit Veränderung auf den Weg. Seit über 20 Jahren gibt es für mich nichts Spannenderes als mittels Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit Einstellungs- und Verhaltensveränderungen in bestimmten Dialoggruppen zu erreichen.…
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Mediacampaigning AustriaMartin AschauerJosef Czachsstraße 22523 Tattendorf Mehr Infos unter http://aschauer.net Diese Seite ist mit dem Content Management-Werkzeug „WordPress“ aufgesetzt und setzt anonymisierte Daten von Matomo als Statistikprogramm ein. Der Podcast nützt das Angebot von Julep Media GmbH mit Sitz in Deutschland, München. Veröffentlicht ist unser Webangebot bei Easyname, einem österreichischen Unternehmen. Umsatzsteuerbefreit – Kleinunternehmer gem. §…